28.09.2015 - 04.10.2015
„Im Land der offenen Ferne“
Eine kleine Wandergruppe des Schwäbischen Albvereins Bad Ditzenbach weilte eine Woche lang in der Bayerischen Rhön, dem Land der „offenen Ferne“, wie dieses Biosphärenreservat sonst auch noch genannt wird. Das Quartier wurde im 4-Sterne Wohlfühlhotel Sonnentau in Fladungen, dem kleinsten und nördlichsten Städtchen in Bayern bezogen. Fladungen wurde wegen der vorbildlichen Restaurierung seiner Stadtmauern mit den fünf Wehrtürmen, den Fachwerkhäusern und den gemeindlichen Bauten von der „Unesco“ mit der Medaille „Europa-Nostra“ ausgezeichnet. Das Wetter war traumhaft konnte nicht besser sein. Naturschutzwart Fritz Raman begleitete die Wanderschar die ganze Woche von seinen Erläuterungen erfuhren wir vieles über die Geschichte der Region Naturpark Rhön, sowie über Fauna und Flora. Hervorragend organisierte wurde die Wanderwoche von Gerhard Kastl. Eine sagenhafte Rundwanderung durch das „Schwarze Moor“ rundete den Anreisetag ab. An nächsten Tag hieß es last uns Wanderschuh und Ränzlein schnüren den es geht ab jetzt auf Wanderschaft um die herrliche Landschaft zu erkunden. Die erste Wandertour soll uns nach Ostheim vor der Rhön führen. Der Wanderweg entpuppt sich als Hohlweg und führte uns über den Heufurter- und Hasenkopf nach Ostheim vor der Rhön. Ein paar wenige erklommen noch den Aussichtsturm „Lichtenburg“ und konnten gleich eine herrliche und weite Sicht auf die Rhön genießen. Am anderen Tag begaben wir uns auf eine geschichtsträchtige Extratour auf dem sogenannten Friedensweg. Weite Ausblicke, eine abwechslungsreiche Landschaft begleitete uns auf dieser Strecke.
Bei dieser Route steht die Kultur im Vordergrund. Besondere Augenmerke liegen auf der ehemaligen deutsch deutschen Grenze sie erzählen von den Begebenheiten an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Vom sogenannten „Heimatblick“ auf dem Salkenberg konnten nicht nur die Bewohner auf die ihre ehemalige Heimat blicken sondern auch wir und wir waren davon sehr beeindruckt. Weiter führte uns der Weg in Richtung bayerisch-thüringischer Grenze und der Wald gibt den Blick frei nach Frankenheim dem höchstgelegenen Dorf der Rhön. Ein Grenzkontrollturm kommt nun in Sichtweite. Wir folgen dem „Museumsweg“ und erreichen schließlich das Schwarzen Moor, bei der nahegelegen Sennhütte legen wir eine Rast ein um uns für den Rückweg zu stärken. Bevor wir am Donnerstag zu einer Rhönrundfahrt aufbrechen, besuchen wir den Safthersteller „Bionade“ in Ostheim vor der Rhön dabei erfahren wir so manches über die Herstellung vom diesem leckeren Getränk. Auf der einzigartigen und schönsten Hochrhönstrasse erreichen wird dann den „heiligen Berg der Franken“ den Kreuzberg (928m) mit dem Franziskanerkloster. Vom Gipfel des Kreuzberges eröffnet sich ein Rundblick weit in das fränkische Land, die Hessische Rhön, den Thüringer Wald. Seit 1620 werden Pilger, Wanderer von den Franziskanern des Klosters mit dem guten dunklen Bier aus der eigenen Klosterbrauerei und einer zünftigen Brotzeit bewirtet. Bemerkenswert ist noch ein Besuch der Begegnungsstätte des „Bruder Franz Haus“. Auf der Weiterfahrt kommen wir dann auf den höchsten Berg der Rhön, der Wasserkuppe (950 m) „Berg und Wiege der Segelflieger“. Seit Beginn des Jahrhunderts schweben Segelflieger hinunter ins Tal und an den steilen Grashängen weiden Rhönschafe mit ihren charakteristischen schwarzen Köpfen. Nach diesem wunderschönen Ausflugstag wollen wir wieder die wunderbare Naturlandschaft Rhön weiter erkunden. Der beliebte Rundwanderweg „Hochrhöner“ führt uns in das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“. Eine Schautafel bei der Schornhecke informierte uns über die Heimat des Birkhuhnes, dessen Balz-, Brut- und Nahrungsplätze besonders geschützt sind. Nach einer schönen Waldpassage erreichen wir eine herrliche Hochwiese von dort haben wir einen fantastischen Rundblick bis zur Wasserkuppe. Die Einkehrmöglichkeit in der Thüringer Hütte nutzen wir natürlich auch – frisch gestärkt geht es nun weiter - wir steigen ab in das Bachtal der Els und am anderen Ende der Talseite kommen wir zum „Basaltsee und dem Steinerne Haus“. Hier standen bis nach dem 2. Weltkrieg bis zu 12 m hohe Basaltsäulen. Der Beschilderung „Heidelstein“ folgend wandern wir zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zur Schornhecke. Die letzte Wandertour brachte uns auf den „Gangolfsberg“ (736m) der für seine „Basaltsteine“ (Prismenwand) bekannt ist. Startpunkt ist die „Rother Kuppe“ nach einem guten Fußmarsch besuchen wir das Schweinfurter Haus es diente zur Stärkung. Der Gangolfsberg stellt eine besondere Rarität dar, deren Schönheit nur noch die die Skurrilität übertroffen wird. Hier gibt es eine Wand aus vielen Basaltsäulen zu bewundern. Diese Säulen erinnern an aufgesetzte Stämme und fallen durch ihre exakten sechs Kanten auf. Sogar die Wegbefestigung und die Stufen bestehen aus Basaltprismen. Unterhalb der Basaltsäulen kommen wir am Teufelkeller vorbei, ein Vulkanschlot. Am Gipfel des Berges unserer Wandertour steht eine Ruine hierbei handelt es sich um die Grundmauern der einstigen Gangolfskapelle. Auch ein vorgeschichtliche keltische Wallanlage kann man hier finden. An diesem Tag ging sogleich auch unsere herrliche Wanderwoche zu Ende und es hieß leider Abschied nehmen von dem Land der offenen Ferne. Alle Teilnehmer hatten fantastische Erinnerungen im Gepäck. Die Heimreise wurde noch kurz unterbrochen zum Abendessen im Gasthof „Rössle“ in Steinenkirch.
gez. Gerhard Kastl